10.05.2022

Wo sich die Natur zurückholt, was ihr gehört Ein Ausflug in die Velpker Schweiz

Direkt vor unserer Haustür, in den Wäldern nördlich von Velpke, verbirgt sich ein einmaliger Naturerlebnisraum. Die Velpker Schweiz zeigt eindrucksvoll, was passiert, wenn die Natur sich ihren Platz zurückerobert.

Vor 100 Jahren gab es hier zahl­reiche Steinbrüche, in denen der Velpker Rhät-Sandstein abgebaut wurde. Von hier kam zum Beispiel das Mate­rial für repräsentative Bauten wie den Kohlmarktbrunnen und das TU-Gebäude in Braunschweig.

Nach der Stilllegung haben sich diese alten Stein­brüche mit Wasser gefüllt, sodass nach und nach eine idyllische und ursprüngliche Wasserlandschaft entstehen konnte. Ihren Namen hat die Velpker Schweiz aufgrund des spannenden Wechsels von Seen und Wäldern, Wiesen und Felsen, Hügeln und Tälern. Heute ist sie ein Landschaftsschutzgebiet, das Naturliebhaber, Geologen und Vogelbeobachter gleichermaßen fasziniert.

Eiszeitliche Spuren in der Velpker Schweiz
Foto: Geopark HBLO

Nur etwa 15 Minuten fährt man mit dem Auto aus Wolfsburg hierher und kann viele Spuren der jüngeren, aber auch einer viel älteren Vergangenheit entdecken. Eine ganz besondere Spur stellen hierbei die Gletscherschrammen dar. Am Ufer des sogenannten „Kuhlochs“ kann man auf einem Plateau Spuren der letzten Eiszeit in sehr deutlicher und besonders guter Erhaltung sehen. Vor mehr als 200.000 Jahren wurden diese Sandsteinbänke von den sich darüber bewegenden Eismassen abgehobelt, geschliffen und mit länglichen Schrammen versehen. An diesen kann man sogar noch erkennen, in welche Richtung sich damals das Eis bewegt hat.

Der Erdgeschichte auf der Spur – auf dem Geopfad durch die Velpker Schweiz

Verschiedene Wanderwege führen durch die eindrucksvolle Landschaft entlang der ehemaligen Steinbrüche. An vielen Stationen vermitteln Informationstafeln den Wanderern interessantes Hintergrundwissen zur geologischen Geschichte und zu beheimateten Tieren und Pflanzen.

Übersicht der beliebtesten Wanderroute in der Velpker Schweiz

Die Wanderung beginnt am Parkplatz des Sportplatzes in Velpke (An der Prügeleiche) und ist etwa 7,7 Kilometer lang. Wir empfehlen festes Schuhwerk und etwas Proviant, denn zum Beispiel am Kiessee kann man später wunderbar picknicken. Schon auf dem ersten Kilometer hat man den Eindruck, in eine andere Welt einzutauchen. Dem Streckenverlauf des Rundwegs folgend, gelangt man zum Krebsloch (1), einem der mit Wasser gefüllten ehemaligen Steinbrüche. Krebse gibt es hier zwar keine, die Velpker Schweiz bietet aber vielen bedrohten Tierarten Lebensraum. Kurz darauf ist das Kuhloch (2) erreicht. Hier führt eine Treppe hinunter zu der Stelle, an der sich die Gletscher­schrammen befinden, die eine in Niedersachsen einzigartige erdgeschichtliche Besonderheit darstellen und als Naturdenkmal geschützt sind.

Ein Abstecher am Kuhloch führt über ein ehemaliges Campingplatzgelände zur Infotafel Immenhus (3). Auch hier ist eindrucksvoll zu sehen, wie die Natur sich ihren Platz zurückerobert. Im Anschluss bietet sich die Aussichtsplattform am Kiessee (4) als Rastplatz an, den man nach einer guten Stunde erreicht. Von hier hat man einen herrlichen Ausblick auf den Velpker Kiessee, wo sich auch wunderbar Wasser­vögel beobachten lassen.

Nach der Umrundung des Kiessees empfiehlt sich ein weiterer Abstecher auf dieser Wanderung zum Findlings­garten (5) und zum BUND-Naturerlebnisgarten (6), der auf spannende und interessante Weise Kenntnisse über die Natur vermittelt und dazu beitragen soll, dass wir unsere Umwelt auch in Zukunft achten und erhalten.

In südwestliche Richtung verläuft die Wanderung anschließend bis zur B 244, vorbei an der Infotafel „Kesselmoor“ (7) und schließlich zurück zum Ausgangspunkt am Parkplatz Sportplatz Velpke.

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