20.06.2022
Baustellenrundgang in Mladá Boleslav.
Wenn eine Weltmarke ein zeitgemäßes neues Headquarter plant, braucht es viel Platz, gute Ideen und ein Team, das alle Fäden zusammenhält: Volkswagen Immobilien realisiert die neue Škoda-Zentrale in Mladá Boleslav, direkt gegenüber des Škoda-Hauptwerks. Baustart 2020, Fertigstellung 2023: Höchste Zeit für einen Baustellenrundgang an dem Ort, der wie kein zweiter
für die Zukunft der tschechischen Autoindustrie steht.
Für Škoda realisiert Volkswagen Immobilien eine neue Firmenzentrale am Stammsitz Mladá Boleslav: Den Laurin & Klement Kampus.
Škoda wird das Gebäude nach Fertigstellung von Volkswagen Immobilien mieten. Bereits in einer frühen Projektphase hat VWI die Architekten und Ingenieure von „atp“ als zentralen Dienstleister engagiert. Das atp-Büro in Wien übernimmt die integrale Projektplanung inklusive BIM-Prozess und gibt Impulse mit Blick auf nachhaltige Baustoffe, so zum Beispiel Cobiax-Hohlkörper.
Der Firmensitz ist voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 bezugsbereit.
- 75 Millionen Euro Projektvolumen
- Start der Projektentwicklung 2017, Baubeginn Ende 2020, geplante Fertigstellung 2023
- Grundstücksfläche: 13.400 m²
- Gebäudefläche: 44.000 m²
- Multifunktionaler Konferenz- und Eventbereich für bis zu 1.000 Menschen
- Tiefgarage mit Platz für über 300 Fahrzeuge
- Gebäudekonzept nach VWI Blue Building Standard erfüllt ambitionierte Nachhaltigkeitsziele
Schon die ersten Momente auf der Baustelle hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Der Blick geht hinauf zu Baukränen, die weit in den Himmel ragen, und er wandert weiter Richtung Baugrube, deren Ausmaße erahnen lassen, dass hier das Škoda von morgen entsteht. Die Dimensionen sind großzügig bemessen, im Planungsprozess wurde nichts dem Zufall überlassen, doch jetzt geht es mit großen Schritten voran: Am traditionsreichen Škoda-Standort Mladá Boleslav wird ein faszinierendes Gebäude Wirklichkeit! Platz für mehr als 1.700 Škodianer. Büroräume, die neuen Formen der Zusammenarbeit alle Möglichkeiten geben. Ein Event- und Konferenzbereich als Forum für bis zu 1.000 Menschen. Und eine klare Botschaft: Lasst uns gemeinsam die Zukunft der Mobilität gestalten.
think big – mysli ve velkém
Laut und groß ist die Baustelle. Viel zu sehen, viele Sprachen, ein internationales Team! Wer sich aber einen Moment nimmt, die Projektvisualisierung aus der Tasche holt und abgleicht, was ist und was noch werden soll, der bekommt noch einmal ein ganz anderes Gefühl für die Vision und die Aufbruchstimmung, die mit der neuen Firmenzentrale verknüpft ist.
Automobile baut Škoda bereits seit 1905 – jetzt stellt sich das Unternehmen für die Zukunft auf! Vier elegant miteinander verbundene Gebäudekörper, die sich nach attraktiv außen öffnen. Eine grüne Dachlandschaft, die eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Und eine flexible Bruttogeschossfläche von rund 44.000 Quadratmetern, die sich auf 5 Büroetagen sowie Erd- und Untergeschoss verteilt und die Vorrausetzungen schafft, um abteilungsübergreifend optimal zusammenzuarbeiten.
Die Architektur schafft für Innovation und Kreativität viel Raum und nutzt doch jeden Quadratzentimeter so effizient, wie es der Markenidentität entspricht. Geplant, entwickelt und durchgerechnet mit den Experten von VWI. Attraktiv für die besten Köpfe der Branche. Alles bereit für neue Ideen und die Weiterentwicklung der Mobilität.
Natürlich nachhaltig – přirozeně udržitelný
Mobilität ist ein Thema, bei dem Klimaschutz heute und in Zukunft eine zentrale Rolle spielt. Gleiches gilt für den Gebäudesektor und so wird auch bei der Ausführung der neuen Firmenzentrale ganz besonders auf Nachhaltigkeit geachtet. Zahlreiche Innovationen und bauliche Maßnahmen entsprechen klar definierten Nachhaltigkeitsstandards und bereiten Weg für eine international begehrte Auszeichnung – angestrebt wird das ‚Zertifikat in Gold‘, verliehen von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB).
Ein ambitioniertes Ziel, für das Škoda gemeinsam mit Volkswagen Immobilien neue Wege geht. So werden zum Beispiel Zwischendecken mit Cobiax-Hohlkörpern ausgeführt, womit sich der Einsatz von CO2-intensivem Stahlbeton um 12 Prozent reduziert. Darüber hinaus senken LEDs und Lichtsensoren den Stromverbrauch im Vergleich zu Leuchtstoffröhren um die Hälfte, die effizienten Lüftungssysteme ermöglichen eine Energierückgewinnung bis zu 80 Prozent und Rollläden verringern die benötigte Kühlleistung um 30 Prozent. Das Maßnahmenpaket sorgt für eine hohe Energieeffizienz und erstreckt sich darüber hinaus auch auf die Energieerzeugung: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der neuen Zentrale wird 100 kW Strom liefern, wodurch das Gebäude in Kombination mit Strom aus Biomasse ab 2025 CO2-neutral mit Energie versorgt werden kann.
„Unsere neue Firmenzentrale ist ein klares Bekenntnis zum Standort Mladá Boleslav. VWI realisiert für uns ein
beeindruckendes Gebäude mit optimalen Bedingungen und hohem Nachhaltigkeitsanspruch,
in dem wir die Zukunft unser Marke gestalten.“
Karsten Schnake, ŠKODA AUTO Vorstand für Beschaffung und Gesamtverantwortlicher für das Projekt
Stahlbeton hat die Baubranche einst revolutioniert und vollkommen neue architektonische Lösungen ermöglicht. Zugleich ist sowohl die Stahlherstellung als auch die Produktion von Zement als Bindemittel für Beton ein wesentlicher Faktor für den CO2-Fußabdruck eines Gebäudes. Daher kommen für die neue Škoda-Firmenzentrale die innovativen Hohlkörper der Firma Cobiax zum Einsatz: Die Elemente bestehen aus recyceltem Kunststoff und werden vor dem Einbetonieren in die Zwischendecken eingearbeitet, sodass der Verbrauch von Stahlbeton auf der Baustelle um 12 Prozent reduziert werden kann. Die extrem leichten Hohlkörper bilden Luftkammern und verringern das Gebäudegewicht – mit weitreichenden Auswirkungen auf die Platzierung tragender Gebäudeteile, was den Architekten in puncto Raumstruktur viel Flexibilität ermöglichte.
„Die Cobiax-Elemente waren ein neues Thema für uns. Was zunächst wirkt, wie ein betoniertes Bällebad und durchaus für staunende Gesichter sorgt, führt zu signifikanten Einsparungen wertvoller Ressourcen. In einer Zeit, in der die Kosten für Baumaterialien in die Höhe schnellen, ist das natürlich perfekt. Kurz gesagt: Gute Ideen am Bau sind wichtiger denn je und wir versuchen sie zeitnah in die Praxis zu bringen.“
VWI-Projektleiter Moritz Huck
Service und Partnerschaft – služba a partnerství
Volkswagen Immobilien hat Škoda durch den gesamten Gremienprozess innerhalb des Konzerns begleitet. Ein gemeinsamer Weg, der bereits im Jahr 2017 begann und in allen Projektphasen von einer engen Zusammenarbeit geprägt war – angefangen beim sehr anspruchsvollen tschechischen Baurecht, über Fragen der Finanzierung, bis hin zu Details bei der Flächennutzung.
Ein besonderer Vorteil war dabei der Einsatz der digitalen Planungsmethode BIM. BIM steht für ‚Building Information Modelling‘ und kam bei VWI erstmals für eine Gebäudeplanung im Gewerbebereich zur Anwendung – was aber nicht heißt, dass jeder Bauarbeiter ein Tablet mit sich trägt. Auf der Baustelle spielen Pläne auf Papier nach wie vor die Hauptrolle, doch im Gespräch mit VWI-Projektleiter Moritz Huck bekommt man einen Eindruck, was BIM alles möglich macht.
Die Sonne steht mittlerweile hoch am Himmel, große Baucontainer spenden Schatten und in einer ruhigen Minute nutzt der 34-Jährige die Gelegenheit, die BIM-Methode genauer zu erläutern. Es handelt sich dabei um einen koordinierten Planungsprozess, bei dem zunächst ein digitaler Zwilling des Gebäudes entsteht. Das 3D-Modell wird aus verschiedenen Planungsdaten errechnet, woraus sich drei entscheidende Vorteile ergeben. Zum einen wurde Škoda gezielt bei der Entscheidungsfindung unterstützt, da das Modell im Detail virtuell erkundet und planerisch optimiert werden kann. Ein Vorgehen, dass auch über weite Distanzen und Ländergrenzen hinweg sehr gut funktioniert und viele Gebäudedetails besonders greifbar werden lässt.
„BIM ist für Großprojekte wie gemacht. In der Planungsphase braucht es zwar einen besonders intensiven Austausch zwischen allen Projektbeteiligten, doch der Nutzen zeigt sich weit über die Bauphase hinaus. Im Dialog mit Škoda konnten wir Gebäudedetails dank BIM viel verständlicher präsentieren und gemeinsame Ideen sehr gut weiterentwickeln.
Die Möglichkeit verschiedene Gestaltungsvarianten zu simulieren, gab Škoda viel Sicherheit, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Für die Kundenzufriedenheit ist das ein großes Plus.“
VWI-Projektleiter Moritz Huck
Zum anderen vereinfacht BIM die Abstimmung zwischen den Gewerken, was unter anderem die Koordinierung der technischen Gebäudeausstattung erleichtert, sodass sich zum Beispiel Kabeltrassen nicht überlagen oder aufwändig um tragende Elemente herumgeführt werden müssen. Zugleich lassen sich Ausführungskosten hinterlegen, was die Transparenz optimiert und die Kostensicherheit verbessert.
Drittens ist die Planungstiefe so enorm, dass die Firmenzentrale über den gesamten Lebenszyklus besser gemanagt werden kann. Ein entscheidender Punkt, da der Betrieb eines Gebäudes die Baukosten um ein Vielfaches übersteigt! Mit BIM wird bereits in der Planungsphase eine wertvolle Datenbasis für das spätere Facility Management aufgebaut. Revisionsunterlagen füllen meiste viele Ordner, doch mit BIM als Grundlage, sind Schaltpläne, installierte Anlagen und Wartungshinweise auf Jahrzehnte hinaus digital gespeichert und jederzeit abrufbar, wodurch sich Beschaffungsprozesse stark vereinfachen und kostengünstiger gestalten lassen.
In BIM werden verschiedene Planungsdaten miteinander kombiniert und zu einem digitalen 3D-Modell zusammengeführt. Betrachter können das Gebäude als Ganzes auf sich wirken lassen oder beispielsweise auch einzelne Verkabelungen in Augenschein nehmen, indem Fassaden, Zwischendecken und Co. gezielt ein- und ausgeblendet werden. Daneben sind sogar Einbauschränke, die Fundamente und Details der Außengestaltung darstellbar! Sich frei durch die Etagen zu bewegen, die Gebäudekörper zu drehen, zu zoomen oder sie im Querschnitt zu betrachten, macht Details besser planbar.
„Das neue Headquarter wird den Škodianern tolle, attraktive Büroflächen bieten, die auf modernen New Work Konzepten beruhen. Zusammen mit der hochmodernen Gebäudetechnik und intelligenter Planung nach der BIM-Methode entsteht hier außerdem ein zukunftsweisendes, nachhaltiges Gebäude, das den DGNB-Gold-Standard erreichen wird.“
Meno Requardt, Geschäftsführer VWI